Poxymedon

Trompete / Sopranposaune / Flügelhorn / Musikwissenschaft / Songwriting

Ehrungen / Auszeichnungen

Als mehrmaliger Teilnehmer am deutschen Rock- & Popwettbewerb, der vom deutschen Rockmusikerverband jährlich ausgelobt wird, gewann ich insgesamt 5 Preise. Gut fürs Ego, ungut für die Karriere, weil diesen Preis niemand kennt, der nicht selber mitgemacht hat und die Würdigung der eigenen künstlerischen Leistung äußerst fragwürdig ist. Das kulminiert in meiner Kritik an diesem Wettbewerb unter den Preistafeln. In der Kategorie „Beste Houseband“ habe ich (2007) einmal den ersten und dritten Preis gewonnen, in der Kategorie „Beste Skaband“ den Sonderpreis 2006 mit meinem Song „Ich zahle keine GEZ-Gebühr„, den „besten deutschen Text“ von allen habe ich auch 2007 prämiert bekommen sowie 2006 als zweitbester.

beste Houseband 2007 Schrumpfbild

beste Skaband 2006 Schrumpfbildbester deutscher Text 2007 Schrumpfbildbester Text 2006 Schrumpfbilddrittbeste Houseband 2007 Schrumpfbild

Kritik am Wertesystem des DRMV

Diese Kritik ist hier als PDF-Datei abgelegt und als Warnung für alle Bands gedacht, die keinen sogenannten Mainstream machen und dabei erwägen, beim Deutschen Rock- und Popwettbewerb des DRMV mitzumachen, der jährlich ausgerichtet wird. Gerade diejenigen, die nicht in Hauptkategorien gewinnen werden (Mainstream), werden sich ziemlich betrogen sehen ob der Preisvergabe bzw. Sachspendenverteilung für die Hauptsieger. Ich habe selber in zwei aufeinander folgenden Jahren an diesem Wettbewerb in unterschiedlichen, aber nur Nebenkategorien teilgenommen und kenne die Situation aus erster Hand.

Der DRMV ist seiner Zielsetzung gemäß ein Förderverein für Rock- und Popmusik mit grundsätzlich vor-bildlicher Aufopferungsmaxime auf sehr vielen Ebenen für eben diese Musik (Pressearbeit, Kulturpolitik, Medienkritik, Rechtsberatung, GEMA-Debatten, Kongressausrichtung uvm.) und seit über 25 Jahren aktiv. Seine medienwirksamste Aktion und sein wichtigstes Zugpferd ist sein Rockwettbewerb. Die Teilnahme kostet pro Song 25, im Falle eines Sieges müssen weitere 50€ pro Siegertitel bezahlt werden, wenn der Sieg nicht an eine andere Band durchgereicht werden soll, und dann wird die Band zur Preisverleihung eingeladen. Kernpunkt der Kritik ist folgender:

Alles in allem mangelt es sehr an Gerechtigkeit und Ausgewogenheit bei der Preisvergabe und einer auf den Rockwettbewerb bezogenen ernst zu nehmenden Umsetzung der ansonsten so im Vordergrund stehenden Zielsetzung des DRMV, die konkreten EinzelmusikerInnen und Bands der Rock- und Popmusik bei diesem Wettbewerb zu fördern. Das Hintergrundengagement dominiert, dasjenige für den Wettbewerb bleibt für Prämierte in Nebenkategorien wirkungslos. Der Anreiz, nach einmaliger und erfolgreicher Teilnahme noch in einer Neben- und Sonderkategorie teilzunehmen, zerfällt, wenn von vorn herein klar ist, dass der Preis unter Garantie aus nichts anderem als aus einer Siegerurkunde besteht. Dafür lohnen sich die Startgelder und Reisekosten im Amateurbereich einfach nicht. Sieger in diesen Kategorien wirtschaften ihre Bewerbungsinvestitionen nie wieder rein, da vor Ort noch nicht einmal Werbemöglichkeiten angeboten werden. Im folgenden werden die Kritikpunkte einzeln präzisiert.

1) Schieflage der Genres und Kategorien

Es gibt nur 8 Hauptkategorien, für die sich die Bands bewerben können, nämlich: Rock, Pop, Hard’n Heavy, Funk & Soul, Country, Alternative/Independent sowie Song (= SolokünstlerInnen, maximal 2 Personen). Das kann sich von Jahr zu Jahr ändern und wird dem Bewerbungsaufkommen angepasst. Als Argument, warum so wichtige Stilistiken wie Punkrock, Gothic, Electro, Reggae, Hiphop u.a. nicht als Hauptkategorien vertreten sind, heißt es beim DRMV >>In diesen Kategorien bewerben sich zu wenige, um eine Hauptkategorie daraus zu machen<<. Wer allerdings miterleben muss, wie die bisherigen Hauptkategorien eindeutig bevorzugt und mit Preisen überschüttet werden, während alle anderen im Prinzip nur mit Unkosten und einer Papptafel in Plastik (Siegerurkunde) nach Hause fahren, hat natürlich keine Lust, sich noch in einer Nebenkategorie zu bewerben.

Der Anreiz, sich überhaupt noch ein zweites Mal in der selben Kategorie zu bewerben, wird damit ausgelöscht, weil die Teilnahmebedingungen und das, was es faktisch zu gewinnen gibt, in keinem Verhältnis zueinander stehen. Das rechnet sich einfach nicht. Was bekommt hingegen eine Band wie Kaliber in der Hauptkategorie? Gleich 4 sehr teure Preise: einen Beckensatz, eine Beckentasche, eine E-Gitarre und einen E-Bass und außerdem noch die Jahresförderung durch den DRMV selbst. Das ist absolut ungerecht. Die totale Dominanz dieser Hauptkategorien wird auf der Webseite des DRMV sofort bestätigt.

Die Forderung lautet, dass die Sachspendenverteilung eindeutig gerechter und ausgewogener gestaltet werden muss und die Hauptkategorien keinesfalls mehr das absolute übergewicht bei der Berücksichtigung von Sach- und Dienstleistungspreisen innehaben dürfen! Die Ungerechtigkeit, mit der die Nebenkategorien materiell leer ausgehen, wird noch dadurch untermauert, dass auf der Bühne im Jahr 2006 auch noch bekannt gegeben wurde, dass der DRMV von der GVL 15000 Euro Stiftungsgeld bekommen hat, von dem die Sonder- und Nebenkategorien nicht einen Cent sehen werden. Das Geld wird im Verwaltungsapparat des DRMV verschluckt oder eben nicht, indem wiederum die bisherigen Hauptkategorien eindeutig bevorzugt werden.

Man führt teilweise hunderte Kilometer auf engstem Raum in Autos stundenlang zum Veranstaltungsort, wartet bis in die Nacht auf die Siegerehrung in den Nebenkategorien, hat Benzinkosten, womöglich führt man die Nacht durch wieder nach Hause, um Hotelkosten zu sparen, und als Gewinn nimmt man eine in Plastik eingeschweißte Siegerurkunde mit nach Hause. Das ist glatter Hohn. Worin soll dabei die Förderung der Siegerbands bestehen, wenn diese sich um die Publikmachung ihres Sieges auch noch selber kümmern müssen? In diesem Punkt nimmt der DRMV den siegreichen Bands keine Arbeit ab.

2) keine Sach- und Dienstleistungspreise außerhalb des Mainstreams

Sonder- und Nebenkategorien erhalten nur in Ausnahmen Dienstleistungs- oder Sachpreise wie die Hauptkategorien und lediglich eine in Plastik eingeschweißte Papiersiegerurkunde. Bands aus Nebenkategorien müssen fassungslos mit ansehen, dass die Sieger in den Hauptkategorien mit Sachpreisen regelrecht gemästet werden und diejenigen in den ganzen Nebenkategorien nur mit Unkosten wieder nach Hause fahren (Anmeldegebühr, Startgeld und dann noch Benzin- und Übernachtungskosten) nur für eine folierte Papptafel! Die Preisverteilung ist absolut ungerecht und eine Mehrfachbeschenkung von Siegern mit gleich mehreren Sachpreisen entbehrt jeder Grundlage. Ein großer Preis, beispielsweise eine professionelle Studio- oder Videoproduktion, reichte völlig aus. Das ist sowieso dermaßen Teuer, dass sich das keine Band mal eben so leisten kann. Da aber eine Siegerband in den Hauptkategorien gleich mehrere Instrumente gewinnt, muss das von Preisträgern der Nebenkategorien eindeutig als Bevorzugung jener und Bestrafung angesehen werden, sich nicht in einer Hauptkategorie beworben zu haben.

3) keine Livedarbietung, kein Feedback

Wer in einer Sonder- oder Nebenkategorie gewonnen hat, wird intern prämiert, so dass keinerlei Livedarbietung des prämierten Songs vor Publikum möglich ist. Früher war das anders und hat freilich gezeigt, dass dann der ganze Tag sehr langatmig wird und kaum noch jemand bis zum Schluss durchhält. Dennoch ist auch sonst keinerlei Bekanntmachung oder Veröffentlichung der Wettbewerbsbeiträge über den DRMV möglich. Im nachfolgenden Heft werden nur summarisch die Namen aufgelistet und das wars. Das bisherige Verfahren sieht so aus, dass sich eventuell an den Bands Interessierte direkt beim DRMV danach erkundigen müssen. Im Musikermagazin fehlt jeglicher Hinweis darauf, dass nur auf diesem Weg der Kontakt zu den Bands sogar erwünscht ist! Die Kontaktaufnahme zu den Bands ist also insgesamt sehr verworren und erschwert.

4) keine Internetunterstützung seitens des DRMV

Für die PreisträgerInnen in den Neben- und Sonderkategorien bietet der DRMV auf der eigenen Webseite weder selbst gleich sämtliche Siegersongs wie bei einer Songtauschbörse an noch setzt er stattdessen einen Link zur Webseite der Bands (z.B. über MySpace), nur für die „großen 8″, den Mainstream. Der DRMV stellt also nur für die Hauptkategorien Kapazitäten für Klangdateien auf der eigenen Webseite zur Verfügung, damit man online Zugriff auf die Songs haben kann. Die Veröffentlichung des Preisträgermaterials (Songs, Informationstexte) auf der Seite des DRMV in direkter oder indirekter Form sollte aber das mindeste sein, was außer einer Preistafel für alle Sieger in den Sonder- und Nebenkategorien getan werden kann, weil genau diese Seite zum entscheidenden Informationsportal des gesamten Wettbewerbs gehört.

5) keine musikalisch fundierte Songkritik

Niemand bekommt eine positive oder negative Begründung oder ein fachliches Urteil, aus dem sich etwas lernen ließe, um in Zukunft noch besser zu werden. Wenigstens den SiegerInnen eine Laudatio zu schreiben wäre angebracht. Bands, die keine Chance auf einen Liveauftritt bekommen, weil sie das Pech haben, nicht zum Mainstream gehören zu wollen und sich deshalb in einer Nebenkategorie beworben haben, bekommen nicht das allerkleinste Feedback zu ihrer Musik, weder vom Publikum noch von der Jury. Alle reinen „Papptafelgewinner“ werden unabhängig von ihrem Rang völlig im Unklaren gelassen, was zur Platzierung geführt hat. Wie sollen solche Bands aus Fehlern lernen, von denen sie nie erfahren, dass sie sie begangen haben?

6) keine Bandstände, keine Eigenwerbung am Veranstaltungsort

Die Werbemöglichkeiten für die siegreichen Bands sind vor Ort so gut wie ausgeschlossen. Bei ca. 84 prämierten Bands und EinzelkünstlerInnen ist es ohne das Mieten einer Messehalle tatsächlich nicht möglich, einen eigenen Tisch zu bekommen, auf dem die Bandprodukte (CDs, Flyer, Merch usw.) feilgeboten werden können.

Diese Kritik richtet sich gegen die Tatsache, dass an so eine Möglichkeit bei keinem Wettbewerb überhaupt oder ausreichend gedacht wird, damit sich die Bands und KünstlerInnen über ihre Prämierung hinaus während der Veranstaltung überhaupt bekannt machen und dem Laufpublikum vorstellen können. Jede Band kann in eigenen Konzerten besser für sich werben als hier bei der Preisverleihung des Rockwettbewerbs. Dieser Umstand führt dazu, dass über all die Jahre vorrangig nur die Teilnehmer selbst das Publikum sind, kaum aber die Öffentlichkeit, weil diese nur eine vergleichsweise langweilige, weil sehr formelle Siegerehrung mit songweise wechselnden Bands geboten bekommen kann und kein sonstiger Programmpunkt (z.B. Bandstände, Plattenflohmarkt, Labelstände oder sonstwas).

7) Mediendefizite

Der DRMV scheitert bis heute daran, die ganz großen Medien Radio und Fernsehen für sich zu gewinnen und über sie für sich und seine Arbeit, letztendlich natürlich auch diesen Wettbewerb, Werbeunterstützung zu bekommen, damit die allgemeine Öffentlichkeit von dem Wettbewerb überhaupt erst mal etwas erfährt und einen Anreiz sieht, zu einer großen, wichtigen Veranstaltung zu fahren, selbst wenn sie gar nicht selber teilgenommen hat. Die bundesweite Bekanntmachung erfolgt primär über die Tagespresse und vereinseigene Webseite.