Poxymedon

Trompete / Sopranposaune / Flügelhorn / Musikwissenschaft / Songwriting

Transkriptionen von Trompetensoli

Wer von mir eine Trompetensolotranskription haben will, möge sich mit mir in Vebindung setzen („Kontakt“ am Ende der Seite)!

Definition

Musikalische Transkriptionen (im Unterschied zu phonetischen für Sprache in Lautschrift) sind keine Abschriften aus Partituren oder coputergrafische Reinschriften von Handschriftnoten, sondern nach Gehör aufgeschriebene Noten, die entweder musikwissenschaftlichen Untersuchungen dienen – dann spricht man vor allem von Transnotation, weil viele Details zur Verdeutlichung weggelassen werden können, um nur das übrig zu behalten, was man darstellen will.

>>Für die Berliner Musikethnologin Doris Stockmann besteht das Hauptziel von Transkriptionen innerhalb der musikwissenschaftlichen Forschung darin, „die für ein Stück und für die Träger einer Musikkultur wesentlichen Faktoren präzise und in überschaubarer Form darzustellen; sie soll einerseits leicht les- und verstehbar sein und darf andererseits den musikalischen Sinn nicht verzerren oder verfälschen“. […] Denn die Fragestellung determiniert bei nicht notierter Musik nicht nur das analytische Vorgehen, sondern bereits den Prozeß des Transkribierens und die Gestalt des transkribierten Notentextes, der als Ausgangspunkt aller weiteren analytischen Untersuchungen dient.<<
(Martin Pfleiderer: Der kollektive Improvisationsstil des Art Ensemble of Chicago. Ein Beitrag zur musikalischen Analyse in der Popularmusikforschung, S.50. In: Grundlagen, Theorien, Perspektiven – Beiträge zur Popularmusikforschung 14, Hrsg. Helmut Rösing, Coda Musikservice Baden Baden 1994, ISSN 0943-9242).

Oder sie dienen der Nachspielbarkeit mit dem gleichen Instrument, mit dem das Original gespielt wurde. Transnotation ist ebenso die Übertragung eines Musikschriftsystems einer untergegangenen oder fremden Musikkultur in das jetzt gültige Notensystem bzw. allgemein der Wechsel des musikalischen Schriftsystems vom einen in das andere. Das Anpassen und Einrichten beliebiger Noten (auch nach Gehör aufgeschriebene) für beliebige Instrumente nennt man Arrangement (oder in der Klassik Bearbeitung, z.B. eine Orchesterpartitur als Klavierauszug oder einen Popsong als A-Capella-Chorsatz einrichten). Das Hördiktat, wie es in der Musiktheorieausbildung und Gehörbildung üblich ist, ist weder eine Transkription noch ein Arrangement, weil Musik, die bereits als Noten existiert, zu Übungs- und Schulungszwecken erneut nach Gehör aufgeschrieben werden soll. Hördiktate sind aber Elementarübungen, die man über viele Jahre machen muss, um die Handfertigkeit zum Transkribieren zu erlangen.

Fragen Sie mich! Ich transkribiere alles – außer E-Gitarrensoli und Klavier, aber bevorzugt Bläser. Fertige Transkriptionen werden hier abgelegt und können kostenlos runtergeladen werden.

Der Autor Frank Sikora des Buches Neue Jazz-Harmonielehre (Schott, Mainz 2003, S. 427-469) hat in diesem unschlagbar guten Buch ein eigenes Kapitel „Transkription“ untergebracht, das 42 Seiten lang ist und ich sehr zur Einarbeitung und Sensibilisierung für dieses Thema empfehlen kann!

Sinn von Transkriptionen

Die Transkriptionen, um die es hier geht, sollen sich in ihrem Anspruch der originalen Spielweise der Aufnahme so weit wie möglich annähern. Je nach Komplexität ist das auch zu 100% möglich (einfache Fill-Ins, melodisch und technisch leicht fassbare Melodien). Da das Anfertigen von Transkriptionen eine ganze Menge Arbeit bedeutet und bei maximaler Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt des hier zugrunde gelegten Anspruchs sehr lange dauert (einige Stunden für nur einige Takte), hat vor allem der Transkribist etwas davon zu verstehen, was hier wie gespielt wird, um es nachzuahmen.

>>Liegt die Musik einmal in einer durch notenschriftliche Fixierung aus dem zeitlichen Fluß herausgelösten Form vor, so treten mitunter musikalische Zusammenhänge und Details, die dem bloßen Hören verborgen bleiben, plötzlich ans Tageslicht, werden Vergleiche zwischen zeitlich voneinander entfernten Passagen und Stücken auf einen Blick möglich. Zugleich intensiviert und vertieft das mit dem Prozeß des Transkribierens verbundene wiederholte, minutiöse Hinhören das Verständnis der Musik und die Wahrnehmung bestimmter musikalischer Details ungemein.<<
(Zitiert aus der selben Quelle wie oben, Seite 50 folgende)

Natürlich nützen Soli allen, die sie nur einfach bestellt haben und nachspielen wollen, um so zu klingen wie auf der Aufnahme. Gründe für Transkriptionen sind hier im Zusammenhang also nicht wissenschaftliche Analysen jeglicher Art – das ist mit den Transkriptionen sowieso jederzeit noch möglich – sondern:

  1. Komplexe Soli kann man für rhythmische, virtuose, technische und musiktheoretische Analysen heranziehen, um dem Meister in seiner Spielweise und seinem Ausdruck auf die Schliche zu kommen
  2. Sie machen sichtbar, was sonst nur zu hören ist, vor allem, wenn das Hören der Quelle zweitrangig ist wie in Lehrbüchern, Magister- und Diplomarbeiten
  3. Sie helfen allen, die nicht selber die Hörfähigkeit zum Transkribieren und Kompetenz zum korrekten Notenschreiben haben, die Musik einfach nur lesen und einüben zu können – das spart Zeit, man muss keine Schallmedien ständig wiederholt hören und nachspielen und die Zeit wird nicht zum Ausprobieren, sondern zum Üben genutzt
  4. die Transkription kann Ton für Ton in beliebigem Tempo mit beliebiger Zeit und abschnittsweise geübt werden, bis man es wie der Originalmusiker kann, um es dann mit dessen Playback mitzuspielen. In Echtzeit kann das Tage dauern, falls das überhaupt gelingt. Das ist je nach Prüfungsordnung und Studiengang sogar Pflicht in der Jazzausbildung: ein Solo eigener Wahl für sein eigenes Instrument transkribieren, einüben und mit Original mitspielen
  5. Sie dienen je nach dem, was gerade der Themenschwerpunkt ist, als Unterrichtsmaterial, um z.B. Improvisationstechniken und Ausdrucksmöglichkeiten kennen zu lernen
  6. Sie sind unvermeidbar, wenn man diese Noten unbedingt spielen will und es sie sowieso nicht zu kaufen gibt – was bei Rockpopmusik der Normalfall ist, wo gar kein Wert auf Notenproduktion gelegt wird, weil das nicht zu dieser Musikkultur gehört im Gegensatz zur Klassik. Für käufliche Transkriptionen aller Art (s.u.) ist der Notenmarkt äußerst klein und begrenzt und man weiß nie, ob das Solo, das jemanden gerade interessiert, überhaupt es bis zu einer Veröffentlichung geschafft hat, was zu bezweifeln ist, wenn der Solist nicht als autonomer Virtuose unter eigenem Namen diese Aufnahme veröffentlicht hat. Somit fallen alle im Studio von Sidemen entstandenen Soli für CD-Produktionen (insbesondere in der Rockpopmusik) völlig raus
  7. Herausforderung des Ehrgeizes: transkribierte Soli setzen Maßstäbe für die eigene Spielstärke, was man selber zu leisten vermag, um im positivsten Sinn als Epigon das Original ehrfürchtig und eindrucksvoll nachzuahmen. Wenn man das geschafft hat, kann man stolz auf sich sein, genauso gut in der musikalischen Umsetzung zu sein wie der Meister selbst, obwohl das völlig unkreativ ist, denn darum geht es ja gar nicht
  8. Livekopie: ähnlich wie 6., mit dem Unterschied, dass es darum geht, in einer Top40-Band, Coverband, Tributeband, Galaband usw. dem Publikum auch das jeweilige Solo in Kopie live auf der Bühne zu präsentieren, weil beim Publikum der Erwartungsdruck für die Coverversion enorm hoch ist, wenn der gecoverte Titel schon ein Hit ist/war (schließlich werden vor allem Hits gecovert) und man diese Erwartung auch erfüllen will

Werktreue

Die werktreue Notation der Originalsongs nach Gehör für Coverbands ist mangels käuflicher Noten der häufigste Bedarf (insbesondere Bläsersätze) bis hin zur ganzen Bandpartitur, ebenso auch immer wieder Trompetensoli (Jazz, Pop, Ska usw.) und diverse Melodiepassagen von Popsongs („Kannste das mal raushör’n?“). Käufliche Noten im Rock- und Popbereich werden leider grundsätzlich unvollständig, fehlerhaft, vereinfacht und nachlässig herausgegeben. Ausnahmen sind lediglich die speziell für Gitarristen transkribierten Rocksongbooks, weil die Rockmusikszene längst begriffen hat, dass hier ein hoher Ehrgeiz und hohe Spielqualität wichtig und respektvoll zu würdigen sind. Es ist ein Unterschied im Aufwand und der Schwierigkeit, Satznoten (Sektionen) und Songmaterial zu transkribieren oder ein improvisiertes Solo, welches einen viel größeren zeitlichen Aufwand zu spielen und zu notieren bedeutet.

Die Nachspielbarkeit mit dem gleichen Instrument stellt an eine Transkription die höchsten Ansprüche, damit sie sich exakt so anhört, wie die Aufnahme selbst. Mit diesem Anspruch reicht es bei weitem nicht aus, nur die Tonhöhen und die (angenäherte) Rhythmik aufzuschreiben. Die gesamte Phrasierung und Artikulation ist das zum Mindestmaß hinzukommende, das transkribiert werden muss, aber auch das reicht noch nicht aus. Gerade bei Blasinstrumenten ist der Einfluss auf die Tonerzeugung enorm hoch und alles, was mutmaßlich absichtlich gespielt wurde, gehört in eine Transkription.

Jazzimprovisationen

Deshalb sind Jazzsoli die komplexesten Noten, die angefertigt werden können: Tonbildung, Intonationsschwankungen, Quietscher, Quetschtöne, Verrisse, Flexuren („Bendings“, gezogene Töne), halb gedrückte Ventile oder Klappen, Tremoli, Nachdrücken, Vibrato, Glissando, Effekte, Dynamik usw. gehören zum Solo und somit in eine Transkription. Nicht für alles gibt es ein Schriftsymbol oder eine sinnvolle Schreibweise (Grove lässt sich z.B. überhaupt nicht notieren, Klangfarbe auch nicht), so dass man das verbal ergänzen oder mit einem extra erfundenen Schriftsymbol darstellen sollte (habe ich z.B. für Tremolo, den Verriss, neue Flexuren und Quetschtöne gemacht, die mit Pumpventilen erzeugt werden können). Dies wiederum setzt perfekte Instrumentenkenntnisse voraus um zu wissen, mit welcher Technik welcher Effekt und welche Spielweise erzeugt wird. Im Optimalfall spielt man also selbst das Instrument, dessen Musik transkribiert wird, was wiederum nicht bedeutet, dass nur mit diesem Instrument durch Ausprobieren überhaupt transkribiert werden kann. Es gibt unterschiedliche Transkriptionstechniken.

Qualitätsproblem von kostenlosen Notendateien im Internet

Für Transkriptionen gibt es keine Ausbildung, Zertifikate oder Gütesiegel und ich kann nur dringend davor warnen, „im Internet“ per Suchmaschine nach Transkriptionsnoten oder Arrangements zu suchen, die man sich aus Blogs und Foren oder auch Privatseiten kostenlos runterlädt, weil diese immer von Laien oder HobbymusikerInnen stammen, die wohlwollend und stolz der Außenwelt einen vermeintlichen großen Gefallen tun wollen, aber überhaupt nicht professionell arbeiten und deshalb nicht wissen, worauf es bei Nachspieltranskriptionen (s.o.) ankommt – sofern solche Leute überhaupt gut genug dafür musikalisch qualifiziert sind. Ich habe immer wieder katastrophalen Pfusch erlebt, wo Schüler zu mir kamen und aus dem Internet eine „Transkription“ mitbrachten, die sie nachspielen wollten, um dann schockiert festzustellen, dass alles nur denkbare darin geschlampt und falsch war. Ein solches Beispiel ist die Trompetensolostimme im Song Chearleader von O.M.I., weshalb ich die geschlampten Internetnoten mit ungezählten Korrekturen und Kommentaren als warnendes und mahnendes Negativbeispiel mit meiner eigenen Transkription in einer einzigen Datei zum Vergleich zusammengefasst habe. Eine hier als Negativbeispiel dienende Datenbankwebseite für kostenlose Arrangements, Transkriptionen (innerhalb der Arrangements) und „Tabs“ = Gitarrentabulaturen ist musicnoteslib.com (hauptsächlich für Rockpopmusik), wo beliebige Menschen mit beliebiger Musiziererfahrung und beliebiger Musizierqualität beliebige Songs als geschlampten Computernotensatz zum Runterladen veröffentlichen können. Besser als gar nichts, sollte man meinen, aber mit diesem Anspruch hat man unter Garantie nicht das, was man von der Originalaufnahme kennt und erwartet, sondern extrem fehlerlastiges, falsches und irritierendes Laienpfuschwerk.

Transkriptionen in YouTube

In YouTube gibt es nicht nur für Trompete massenweise Transkriptionen der Soli der unterschiedlichsten namhaften und namenlosen Trompeter, die sich zeitsynchron mit der Musik bewegen. Man kann nur auf Umwegen diese Transkriptionen als Druckversion erhalten (umgewandeltes Bildschirmfoto, Transkribisten erreichen falls erreichbar etc.). Ich stelle immer wieder fest, dass bei aller Mühe und Komplexität sich die Transkribisten die Notation letztendlich sehr vereinfachen und viele Spieleffekte überhaupt nicht wahrnehmen oder es ihnen schlicht egal ist, sie zu notieren. Quetscher werden mit Scoops notiert, Scoops mit Vorschlagsnote, Vorschlagsnote mit Scoop oder gar nicht, Vibrato grundsätzlich nicht, X-Tolen kommen seltenst als höherwertigere als 3 vor, unterschiedliche Spieleffekte werden immer identisch oder gar nicht notiert. Besser als nichts, sollte man meinen, doch fehlt den Transkribisten offenbar die musische Kompetenz, um einen höheren Anspruch und höhere Präzision anzustreben. Allgemein begnügt man sich mit der Tonhöhe, binären Notenwerten (Sechzehnteln, Achteln usw.) und einer bloß angenäherten Rhythmik, wenn es kompliziert wird. Hier gilt die selbe Vorsicht wie bei käuflichen Transkriptionen. Die Qualität schwankt stark und je höher die eigene musische Kompetenz ist (als Trompeter, der das mal selber spielen will), desto stärker fallen gehäufte Fehler auf, so dass man mit vielen Pseudotranskriptionen leider kaum etwas anfangen kann, weil zu viel falsch ist. Wer Noten lesen kann, kann deshalb noch lange nicht Noten vernünftig und korrekt schreiben, schon gar nicht nach Gehör.

Käufliche Transkriptionen

Leider gibt es oft genug auch unter den käuflichen Transkriptionen mangelhafte Qualtität (Pfusch, Nachlässigkeiten, Auslassungen, Kürzungen usw.). Käufliche Transkriptionen werden vor allem von den Superstars der Rock- und Jazzgeschichte angefertigt und unter ihrem eigenen Künstlernamen editiert (z.B. Charlie Parker Omnibook, Miles Davis Omnibook, John Coltrane Omnibook, Jimi Hendrix Omnibook, alle bei Hal Leonard erschienen, aber auch Einzelbände von JJ Johnson, Fats Navarro, Miles Davis, Freddie Hubbard und anderen), weil hier verständlicherweise durch die Popularität des Künstlers in der Musikszene das größte Geschäft gesehen und gemacht wird als bei einem professionellen Sideman und Studiomusiker, der kein Soloalbum veröffentlicht hat – was freilich erst mal nichts mit der Musizierqualität jener Leute zu tun hat. Man ist in den gedruckten Transkriptionen generell der Meinung, dass es ausreiche, die Tonhöhe und ein paar Triolen zu notieren (komplexere X-Tolen sucht man vergeblich), gelegentlich erscheint auch mal eine Ghostnote oder eine Flexur (Bending), aber Artikulationen, Phrasierungen, präzisere Pausen, rhythmische Sorgfalt, Effekte usw. werden überhaupt nicht für wichtig gehalten und weggelassen. So kann man eine „Transkription“ nicht annähernd brauchbar nachspielen und einüben und wenn man solche Notationen sowieso Note für Note nachbessern muss, kann man sich den Kauf schenken und gleich selber Transkribieren – was ich mache.

>Es sind inzwischen viele Transkriptionen im Handel erhältlich, vor denen ich aber nicht genug warnen kann. Zum einen enthalten sie in oft sträflichem Ausmaß Fehler, die dann unbemerkt übernomen werden, zum anderen war Bequemlichkeit noch nie der Schlüssel zum Erfolg – um das Ohr zu fördern, muss man es fordern! Nur die selbst erarbeiteten Transkriptionen bleiben wirklich in unserem Unterbewusstsein hängen und werden so zum Teil unserer inneren Stimme.<<

Frank Sikora, Neue Jazz-Harmonielehre, Schott, Mainz 2003, S. 428

Ich wurde schon 2x durch gekaufte, offiziell editierte Jazztranskriptionen betrogen, in denen ich, wie ich es sehr gerne nenne, laienhafte Schlamperei notiert fand („der weiße Neger Wumbaba“), während ich das mit der Aufnahme verglich und dazu spielte, und transkribiere inzwischen nur noch selber, weil ich mich, entgegen meiner berechtigten Erwartung höchster Qualität bei käuflichen Transkriptionen, eben leider doch nicht auf deren als selbstverständlich vorauszusetzende Sorgfalt verlassen kann. Diese Notenhefte schmähe ich deshalb auch hier und rate von ihrem Neu- oder Gebrauchtkauf ab:

  1. Charlie Shoemake: Fats Navarro Trumpet Chorus Book, Eition Bim 1989
  2. Stuart Isacoff: Solos for Jazz Trumpet, Carl Fisher 1985

Der erste Autor ist Pianist und Vibrafonist, hat die Noten klingend in C ohne B-Version herausgegeben und vom Trompeten keine Ahnung und beim zweiten ist das ebenso (auch Pianist), obwohl der sogar noch trompeterische Spielweisen berücksichtigt. Dessen Noten enthalten aber etliche Rhythmik- und Tonfehler. Nicht zu empfehlen.

>>Noch problematischer ist aber die Tatsache, dass man selten weiß, von wem ein Leadsheet stammt. Irgendwer hat irgendwann mit seinem Klangverständnis, seinen ganz persönlichen Hörfähigkeiten, seiner Begriffswelt und seinen Notationsgewohnheiten einen Sound wahrgenommen, interpretiert, analysiert, benannt und zu Papier gebracht. Woher wollen wir wissen, dass der- oder diejenige dazu überhaupt in der Lage ist? Natürlich wird jede Transkription nach bestem Wissen und Gewissen angefertigt. Ob man sich aber auf sie verlassen kann, ist oft mehr als fraglich.<<

Frank Sikora, Neue Jazz-Harmonielehre, Schott, Mainz 2003, S. 450

Die Devise >>Lieber eine schlechte als keine Transkription<< ist nicht zu billigen. Wenn Transkriptionen wie oben von Personen angefertigt werden, die noch nicht einmal das Instrument beherrschen, dessen Soli sie heraushören, muss das zu Fehlern führen. In der Musikethnologie ist das der Normalfall, dass Transnotationen von Leuten geschrieben werden, die das betreffende Instrument nicht spielen können, aber die weisen seriöserweise extra darauf hin. Obige Autoren nicht.

Wer eine Transkription wünscht, kontaktiert mich einfach („Kontakt“ am Ende der Webseite).